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  • Durchblick in jeder Lage: Intelligente Technik macht die Motorhaube „transparent“ / Auszeichnung mit einem CES 2020 Innovation Award
  • Einparken, Rückwärtsfahren, Spurwechsel: Ein Kamerasystem für viele Fahrsituationen
  • Modular, skalierbar, vernetzt: Satellitenkameras von Continental für jeden Einsatzzweck

 

Frankfurt/Las Vegas, USA, 3. Dezember 2019. Kameras entwickeln sich immer mehr zu zentralen Sinnesorganen von Automobilen. Aus mehreren Satellitenkameras bestehende Surround-View-Systeme bieten einen Rundumblick auf die Fahrzeugumgebung aus der Vogelperspektive. Kameras blicken nach vorne, um Verkehrszeichen, Ampeln oder Fahrbahnmarkierungen zu erkennen. Und sie blicken nach hinten und zur Seite, etwa um Objekte im toten Winkel sichtbar zu machen. Das Technologieunternehmen Continental bündelt diese bislang separat agierenden Komponenten zu einem Gesamtsystem: Mehrere sogenannte Satellitenkameras liefern präzise Bilddaten, die von einem zentralen Steuergerät verarbeitet und ausgewertet werden. Das System ist modular aufgebaut, skalierbar und vernetzt – und es kommt aus einer Hand. Vor allem jedoch ermöglicht die Kombination mehrerer Satellitenkameras zahlreiche neue Funktionen, die das Autofahren sicherer, komfortabler und – auf Wunsch – zunehmend automatisierter machen.

 

Prämierter Blick durch die Motorhaube – Continental sorgt für Transparenz

Wozu ein intelligent vernetztes Kamerasystem in der Lage ist, zeigt die Funktion „transparente Motorhaube“, die Continental entwickelt hat und mit einem CES 2020 Innovation Award ausgezeichnet wurde. Erstmals ging diese Funktion Ende 2018 in einem SUV eines europäischen Automobilherstellers in Serie. Bei langsamer Fahrt – etwa beim Einparken oder im Offroad-Einsatz – wird auf dem Bildschirm im Fahrzeug der Untergrund unter dem Motorraum dargestellt. Mit Hilfe der optischen Information lässt sich ein Fahrzeug etwa in engen Parklücken mit hohen Bordsteinkanten, über Straßenschwellen und Schlaglöcher oder bei einer Geländefahrt über Felsen und Wurzeln präzise und kontrolliert manövrieren. Für den Fahrer entsteht der Eindruck, als seien die Motorhaube und der darunterliegende Motorraum durchsichtig. „Das Bild vom Terrain unter dem Fahrzeug liefern die bereits heutzutage in vielen Fahrzeugen verbauten Satellitenkameras, die vorn am Kühlergrill, am Heck und je eine im Fuß der Seitenspiegel sitzen. Jedoch können die Kameras selbst den Bereich unter dem Fahrzeug nicht darstellen. Ein von Continental entwickelter intelligenter Bildverarbeitungsalgorithmus, der unter anderem verschiedene Fahrzeugsensordaten berücksichtigt, rekonstruiert das Bild unterhalb des Fahrzeuges und fügt dieses Bild exakt in die Rundumsicht ein, die dem Fahrer angezeigt wird“, sagt Markus Friebe, Leiter Visualisierungsfunktionen bei Continental.

Die „transparente Motorhaube“ ist eine weitere Ausbaustufe der von Experten als „Human Vision“ bezeichneten Systeme, die auf Kameraanzeigen basieren und den Fahrer unterstützen. Im Grunde wird damit das Surround-View-System um den Blick unters Auto erweitert. „Wir kombinieren diese ‚Human Vision‘ jetzt mit der sogenannten ‚Computer Vision‘. Unter diesem Begriff werden all jene Kameraassistenzsysteme zusammengefasst, die über die reine Darstellung hinaus eine warnende oder eingreifende Funktion wie Gas geben, Lenken und Bremsen erst ermöglichen“, sagt Sascha Semmler, Leiter des Programm-Managements Kamera bei Continental.

Zu den „Computer Vision“-Systemen zählen beispielsweise intelligente Frontkameras, die Verkehrsschilder, Ampeln, Fahrspuren oder Hindernisse nicht nur wahrnehmen, sondern auch erkennen und auswerten können. Der Fahrer erhält dann die jeweils passenden, akustischen, optischen oder haptischen Hinweise beziehungsweise Warnungen – etwa, wenn der Wagen die Fahrspur zu verlassen droht. Außerdem kann die Kamera auch als Notbremsassistent eingesetzt werden: Erkennt das System einen anderen Verkehrsteilnehmer vor dem Fahrzeug, leitet es automatisch eine Notbremsung ein, um eine Kollision möglichst zu vermeiden. „Diese Intelligenz wird künftig nicht mehr nur mit der Frontkamera, sondern mit mehreren Satellitenkameras verknüpft sein“, sagt Sascha Semmler. „So bringen wir Funktionen in Serie, bei der das Fahrzeug in Zukunft auch beim Rückwärtsfahren automatisch bremst, wenn es beispielsweise einer Person, die sich hinter dem Auto befindet, zu nahekommt.“

Funktionen des Kamerasystems sind je nach Kundenwunsch individuell konfigurierbar

Wenn alle vier Satellitenkameras, die ohnehin permanent das Umfeld des Autos erfassen, mit einem zentralen Steuergerät verbunden sind, das die Bildinformationen auswertet und entsprechende Funktionen auslösen kann, wird nicht nur das automatisierte Einparken noch sicherer, sondern es lassen sich auch Remote- oder Valet-Parking-Funktionen realisieren. Der Fahrer kann dann aussteigen, und das Fahrzeug findet per Knopfdruck von allein in die Lücke und parkt ein und auch wieder aus.

Am Beispiel Parken lässt sich gut darstellen, dass das neue Satellitenkamerasystem von Continental modular aufgebaut und hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten skalierbar ist. Von der reinen optischen Unterstützung des Fahrers durch ein 360°-Rundumbild von der Fahrzeugumgebung über das automatisierte Einparken bis hin zum komplett autonomen Parkvorgang, nachdem der Fahrer bereits ausgestiegen ist, lassen sich alle Stufen der Ein- und Ausparkunterstützung durch das System realisieren.

Auch die Rückspiegel können künftig durch Kameras ersetzt werden

Aktuell werden Satellitenkameras mit einer Bildauflösung von 1,3 Megapixel am Auto verbaut, eine neue Kamerageneration mit 2,5 Megapixel Auflösung und exzellenten Nachtsichteigenschaften steht unmittelbar vor dem Serienstart. Und für künftige Anwendungen wird bei Continental bereits die nächste Ausbaustufe entwickelt: eine Kamera mit acht Megapixel Auflösung. Mit diesen Highend-Kameras wird es in Zukunft möglich sein, die klassischen Rückspiegel sowie den Innenspiegel zu ersetzen. Sie liefern nicht nur ein gestochen scharfes Bild, sondern auch die nötigen Daten, um beispielsweise auch bei schwierigen Lichtverhältnissen einen von hinten herannahenden, noch weit entfernten aber schnell näherkommenden Motorradfahrer, präzise zu erkennen. Das System könnte in einem solchen Fall den Fahrer warnen oder gegebenenfalls einen geplanten Spurwechsel des Fahrzeugs unterbinden.

Auch hier gilt: Intelligent vernetzte Satellitenkameras bilden nicht nur die Realität so exakt wie möglich ab, sie werten die optischen Informationen in Kombination mit einem zentralen Steuergerät auch aus und helfen bei einer angemessenen Reaktion. Dabei ist nicht nur die Kameratechnologie entscheidend, sondern ebenso die zentrale Rechnereinheit Assisted & Automated Driving Control Unit (ADCU) von Continental. Im Verbund mit der passenden Software hat die ADCU jederzeit das Fahrzeug, seine Umgebung und die Fahrsituation im Blick – und kann jederzeit angemessen reagieren. So trägt auch das Satellitenkamerasystem wesentlich zur Verwirklichung der Vision Zero bei, der Vision einer Zukunft ohne Unfälle im Straßenverkehr, die Continental konsequent vorantreibt.

Informieren Sie sich über die Highlights von Continental CES 2020 auf Twitter: #ContinentalCES

 

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Miriam Baum
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